MUTTERTIER
von Leonie Lorena Wyss
Da ist es wieder. Das Muttertier. Da atmet es wieder – ffffffff – hhhhhhh – ffffffff – es klopft wie ein Fischschwanz der so – klopf klopf – als ob es zurück ins Wasser will.
Inhalt
Drei Geschwister kommen am Krankenbett ihrer Mutter zusammen und tauchen ein in die Erinnerung an ihre gemeinsame Kindheit: Dem Aufwachsen in einer dysfunktionalen Familie, bei einer alleinerziehenden Mutter, die den Erwartungen der Mutterrolle nicht gerecht werden kann. Zwischen Erdnussflips und Gummischlangen erschaffen sich die Kinder eine eigene, verspielte, unbeschwerte TITANIC-Parallelwelt, in die sie sich immer wieder flüchten können.
Leonie Lorena Wyss’ neuestes Stück ist ein melancholisch-poetischer Text über Kindheit, Bewältigungsstrategien und Zusammenhalt und nicht zuletzt das Thema Mutterschaft, erzählt durch den Blick der drei Geschwister. Ein vielstimmiges Sprachgeflecht, gewoben aus nüchterner Realität und kindlicher Fantasie, changierend zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Besetzung
MARKUS J. BACHMANN • RAMONA PETRY • FABI TEN THIJE
Regieteam
LEONIE LORENA WYSS • Autor:in
CLAUS NICOLAI SIX • Regie
LILLI RIESENBECK • Bühne
NELE HENRICH • Kostüme
NILS JAEGER • Video
JOHANNA RUMMENY • Dramaturgie
LISANN MARLA FRÖSE • Regieassistenz
Premiere
Donnerstag / 28. März 2024 / Schauspiel Köln (Grotte)
Deutsche Erstaufführung (DEa)
Pressestimmen
„Im Schauspiel Köln inszenierte der Nachwuchsregisseur Claus Nicolai Six das sprachgewaltige Stück in der ‘Grotte’. Die kleine Spielstätte mit dem intimen Rahmen passt hervorragend zu diesem komplexen Thema. (...) Als Zuschauer bekommt man die ganze Gefühlsachterbahn der Geschwister – hervorragend gespielt von Markus J. Bachmann, Ramona Petry und Fabi ten Thije – intensiv mit. (...) Insgesamt ein beeindruckender Abend, den man so schnell nicht vergisst. Zu Recht reichlich Applaus für Ensemble und Regieteam.“ — Theater pur (02.04.2024)
„Die Schwestern (gespielt von Ramona Petry, Fabi Ten Thije und Markus J. Bachmann) müssen sich den Dämonen ihrer Kindheit stellen. Vergangenheit und Gegenwart gehen in dieser Inszenierung von Claus Nicolai Six nahtlos ineinander über. [Die Hälfte] sprechen die Schwestern [im Chor] und reflektieren so geteilte Erinnerungen. (...) Petry, Bachmann und Thije bringen in ihrem Zusammenspiel sowohl die jugendliche Unbeschwertheit der kindlichen als auch die tiefe Melancholie der erwachsenen Geschwister sehr überzeugend auf die Bühne. (...) Die Jüngste (Bachmann) ist unsicher und sucht nach Halt, die Mittlere (Thije) trägt so viel Wut und Hass in sich, dass sie Selbstverletzung als Ventil nutzt. Und die Älteste sehr bewegend: Petry), droht an ihrer Rolle als Kümmerer für Mutter, Geschwister und ihr eigenes Kind zu zerbrechen. Vom Publikum gab es für die gelungene Darbietung verdient langen Applaus.“ — Kölner Rundschau (30.03.2024)
© Philip Yakushin